Jede*r spricht vom Marketing-Mix. Doch was ist damit genau gemeint? Vor der Einführung eines Produktes oder der Bekanntmachung einer Dienstleistung sollte man sich Gedanken über die Vermarktung machen. Auch ein bestehender Gastronomie-Betrieb kann seine Marketingstrategie überdenken und neue Maßnahmen setzten um Aufmerksamkeit zu erlangen. Es gibt verschiedene Variationen an Marketing-Mix Modellen, das Grundgerüst besteht aus den sogenannten vier “P”s: Product (Produktpolitik), Price (Preispolitik), Promotion (Kommunikationspolitik) und Place (Distributionspolitik). Da eine Dienstleistung nicht mit herkömmlichen Produkten vergleichbar ist, sollten für den tertiären Sektor zusätzlich Personen (People), Prozesse (Processes) und das Umfeld (physical Facilities) berücksichtigt werden.
Product (Produktpolitik)
Vorrangig geht es bei einem Unternehmen um seine Produkte/Dienstleistungen, um deren Ausführung, Gestaltung und Zusammensetzung. Dienstleistungen sind schwieriger zu analysieren, sie können nicht wie Produkte durch Größe, Qualität, Verpackung und Zubehör punkten. Da sie von Menschen abhängig sind variiert die erbrachte Leistung. Ziel ist es, die Anforderungen der Kund*innen zu erfüllen, bestehende Kund*innen anzusprechen, zusätzliche Nachfrage zu erzeugen und sich von Mitbewerber*innen abzuheben.
Promotion (Kommunikationspolitik)
Bedeutend für Gastronomie-Unternehmen sind die Positionierung am Markt und die Unterscheidung von der Konkurrenz. Die Kommunikationspolitik transportiert das Unternehmens-Image nach außen, zu den Kund*innen. Informationen über das Leistungsangebot werden aufbereitet und einheitlich präsentiert und so die Vorteile für Gäst*innen hervorgehoben. Die daraus entstehende Corporate Identity soll sich in den Köpfen der Kund*innen einprägen und sie an das Restaurant erinnern. Ebenso wichtig ist die interne Unternehmenskommunikation, denn auch die eigenen Mitarbeiter*innen sollen sich mit dem Image identifizieren können, damit sie es leben und nach außen ausstrahlen können.
Place (Distributionspolitik)
Wie kommen die Produkte und Dienstleistungen nun an die Kund*innen? In der Distributionspolitik werden optimale Vertriebswege geregelt. Aufgezeigt werden Kaufgewohnheiten der Zielgruppe und ihre bevorzugte Medienbenutzung um so die entsprechenden Kommunikationskanäle auszuwählen. Eine wichtige Rolle spielt hier das Unternehmensziel, geht es um eine Verkaufsförderung oder soll Aufmerksamkeit erregt und Vertrauen geschaffen werden? Von der Konkurrenz kann man einiges übernehmen, man sollte jedoch schauen wie man sich am besten von ihnen abheben kann.
Price (Preispolitik)
Der Preis muss dem jeweiligen Genre entsprechen, er richtet sich nach den wechselnden Umständen am Markt und passt sich an die Preisgestaltung der Konkurrent*innen an. Entscheidend ist, wie man gewinnbringend arbeiten kann und welchen Preis die Kund*innen akzeptieren. Der Endpreis der Dienstleistung ist schwer zu ermitteln. Er setzt sich zusammen aus Materialkosten, Aufwandskosten, Betriebskosten und Servicekosten. Hinzu kommt jedoch auch alles drum herum, das Ambiente durch die gemütliche oder elegante Ausstattung, die Hintergrundmusik und das nette, ausgebildete und geschulte Personal. Es gibt viele Faktoren, die den Gäst*innen nicht berechnet werden können, aber den Wert der Dienstleistung steigern.
Dienstleistungen können, im Gegensatz zu physischen Produkten, nicht im Vorhinein bewertet werden. Ihre Qualität ist abhängig vom Raum (Standort, Ausstattung, etc.), von den Mitarbeiter*innen (Kleidung, Freundlichkeit) und vom Preis. Da die Leistungen von Menschen ausgeführt werden variiert ihre Beschaffenheit – sie ist nicht greifbar (tangibel), ist unbeständig (variabel), vergänglich (temporär) und wechselseitig (interaktiv). Für eine ausreichende Analyse einer Dienstleistung sind demnach weitere drei “P”s erforderlich: People, Process und physical Facilities.
People (Personalpolitik)
Mitarbeiter*innen machen die Dienstleistung und das Restaurant aus. Ihr Verhalten, ihr Umgang mit Menschen und ihre Freundlichkeit werden auf den Gastronomie-Betrieb zurückgeführt. Training und Schulungen sind daher unumgänglich, vor allem der Bereich der Kund*innenbetreuung und soziale Kompetenzen müssen gefördert werden. Wichtig ist eine gezielte Personalauswahl bereits im Vorfeld. Passen die Bewerber*innen in mein Unternehmen, stimmen die Qualifikationen und Kompetenzen mit meiner Unternehmensphilosophie überein? Wie muss ich mit meinen Mitarbeiter*innen umgehen?
Process (Prozessmanagement)
Dienstleistungen in der Gastronomie können vor allem als Prozess verstanden werden, da diese mit verschiedenen Leistungen verbunden werden. Vom Besuch eines Restaurants, zur Bestellung bis hin zum Bezahlen werden die einzelnen Abläufe schlussendlich als Gesamtheit bewertet.
Physical Facilities (Ausstattungspolitik, Umfeld)
Die Qualitätswahrnehmung der Kund*innen spielt hier eine große Rolle, betrachtet wird die Infrastruktur in einem Gastronomie-Unternehmen. Welche Ausstattung sollte vorhanden sein, wo ist der Standort, welche Art des Lokals ist zu erwarten (z.B. Lounge, Bar, Club, Restaurant) etc. Dienstleistungen sind leicht austauschbar, oft entscheidet die Umgebung darüber, ob sich Kund*innen für ein bestimmtes Restaurant entscheiden.
Der Marketing-Mix ist eine Kombination aus absatz- und beschaffungspolitischen Instrumenten zur bestmöglichen Erreichung von Zielen im Marketing in einem Unternehmen. Um sich am Markt erfolgreich zu positionieren und die bestmögliche Beziehung zwischen Kund*innen und Unternehmen zu garantieren bedarf es der optimalen Verknüpfung aller “P”s. Culinarius unterstützt Sie gerne bei der Erstellung und Umsetzung Ihres Marketingkonzepts. Vereinbaren Sie gleich einen unverbindlichen Gesprächstermin unter office@culinarius.at.