Wie in jedem anderen Unternehmen sind auch in der Gastronomie die Mitarbeiter*innen das Kernstück des Betriebes. Mit ihnen steht und fällt der wirtschaftliche Erfolg. Aus diesem Grund sollte die Personalplanung auch einen besonders hohen Stellenwert für jeden Gastronomen haben. Gerade in dieser Branche, wo eine rege Fluktuation bei den Mitarbeiter*innen herrscht, sollte sie ein stetiger Prozess sein, auf dessen Abwicklung zu jeder Zeit großer Wert gelegt wird. Die kontinuierliche Rekrutierung von qualifizierten Mitarbeiter*innen dient nämlich nicht nur der Aufrechterhaltung des Tagesgeschäftes, sondern kann auch erheblich zur Qualitätsverbesserung im Betrieb beitragen.
Solide Personalplanung fängt nicht erst mit dem Schalten eines Inserates an. Um die richtige Stelle mit der richtigen Person zu besetzen sind im Vorfeld schon viele Fragen zu klären. Die Anzahl der zu besetzenden Stellen muss festgelegt werden, genauso wie das genaue Aufgabengebiet. Die Anforderungen müssen klar definiert, Hierarchien bestimmt und Befugnisse erteilt werden. Auch spezielle Persönlichkeitsmerkmale sind von großer Bedeutung.Der Mitarbeiter soll sich im geschäftlichen Umfeld wohlfühlen und den Charakter des Unternehmens widerspiegeln. Eine Identifikation mit den Zielen und Werten des Betriebes steigert die Zufriedenheit immens. Das ist auch für die Gäst*innen positiv spürbar. Bevor also die tatsächlichen Anforderungen an die zukünftigen Mitarbeiter*innen festgelegt werden können, muss das Unternehmen sich überlegen wo es steht, was es auszeichnet und welches Image es anstrebt. Ein*e erfahrene*r Berater*in kann helfen spezielle Merkmale herauszustreichen und Unterstützung bei der Erstellung der Job Description bieten.
Ist dies geschehen kann mit der Personalsuche begonnen werden. Möglichkeiten gibt es viele. Wird die interne Personalsuche ausgeschlossen, kann neben Zeitungsanzeigen und Jobbörsen im Internet auch das AMS eingeschaltet werden um Mitarbeiter*innen zu finden. Oftmals unterschätzt wird die Möglichkeit durch direkte Kommunikation. Über bestehende Kontakte, also über Mundpropaganda, Aufmerksamkeit und Interesse zu erwecken und interessante Bewerber anzulocken. Nichtsdestotrotz konzentriert sich der Arbeitsmarkt heutzutage vor allem auf den Online-Bereich. Hier werden die meisten Anzeigen geschaltet und Mitarbeiter*innen angeworben.
In der Regel geht das Schalten eines Inserates mit einer Flut an qualifizierten und weniger qualifizierten Bewerber*innen einher. Dieses sollte aus diesem Grund genauen Aufschluss über das Unternehmen und die zu besetzende Stelle geben. Eine erste Selektion erfolgt dann durch die einfache Frage, ob die Anforderungen, die die ausgeschriebene Position mit sich bringt, mit den Qualifikationen, die angeboten werden, übereinstimmen. Oftmals ist das nicht der Fall, sodass die Zahl der potenziellen Mitarbeiter*innen schon deutlich eingeschränkt werden kann. Mittels eines persönlichen Gespräches kann dann versucht werden herauszufinden inwieweit der Bewerber*innen auch tatsächlich den Anforderungen entspricht und ob dessen Erwartungen an die Position realistisch sind.
Da es im gastronomischen Alltag nicht immer leicht ist, sich die Zeit für ausführliche und produktive Gespräche zu nehmen und so die optimalen Mitarbeiter*innen zu finden, kann ein externer Personalplaner, der sich umfassend mit dem Unternehmen auseinander setzt, hier mitunter sehr hilfreich sein. Dieser kann die Werbung in diversen Jobbörsen, die Vorauswahl und im Idealfall auch die endgültige Auswahl der neuen Mitarbeiter*innen übernehmen. So wird den Gastronom*innen wertvolle Zeit sparen.
Was viele Unternehmer*innen in diesem Zusammenhang gerne vergessen ist, dass nicht nur die fachliche Kompetenz eines*r Mitarbeiter*in von Bedeutung für die produktive und langfristige Zusammenarbeit ist. Genauso wichtig, wenn nicht sogar noch bedeutender, sind die sozialen Fähigkeiten der Angestellten. Im Vordergrund sollten immer Serviceorientierung, Flexibilität und Stressresistenz stehen. Auch Gäst*innen die kurz vor Ladenschuss das Lokal betreten müssen noch freundlich und zuvorkommend behandelt und deren Wünschen entsprechend bedient werden. Zusätzlich ist Teamfähigkeit eine unverzichtbare Voraussetzung. Es ist von immenser Bedeutung, dass alle Kolleg*innen aufeinander abgestimmt sind und schnell und produktiv zusammenarbeiten können. Einzelkämpfer*innen sind in der Gastronomie fehl am Platz; hier muss interagiert werden um Ziele zu erreichen. Alles andere kann sich sofort negativ auf das gesamte Betriebsklima und somit auch auf den allgemeinen Eindruck über den Betrieb auswirken.
Trotzdem ist es schwer erreichbar, dass Anforderungsprofil, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Bewerber*innen vollkommen übereinstimmen. Hier ist es dann besonders wichtig über welches Entwicklungspotential ein*e Bewerber*in verfügt. Gemeint ist nicht nur die Fähigkeit sich neue Kompetenzen anzueignen, sondern natürlich auch die Bereitschaft dazu. Bewerber*innen soll eine Chance gegeben werden sich einzuarbeiten, weiterzuentwickeln und zu beweisen. In der Regel ist es besser weiter unten anzufangen und sich hochzuarbeiten, als sofort auf eine Position gesetzt zu werden, die den*die Bewerber*in womöglich überfordert.
Nur wenn Mitarbeiter*innen sich wohlfühlen nutzen sie auch auf Dauer dem Betrieb. Es ist leichter den Eindruck zu erwecken, dass die Arbeit Spaß macht, wenn dem auch wirklich so ist. Zusätzlich motivieren diese Mitarbeiter*innen dann auch ihre Kolleg*innen, arbeiten selbstständiger, bringen sich mehr ein und verbleiben vor allem länger im Unternehmen. Dies spart wiederum deutlich Kosten und Aufwand. Zufriedene Mitarbeiter*innen sind außerdem eher bereit Überstunden zu machen und für kranke Kollegen einzuspringen, was gerade in einem Gastronomieunternehmen unabdingbar ist. Zufriedene, fröhliche Mitarbeiter*innen führen also auch zu zufriedenen, fröhlichen Gäst*innen. Und die kommen bekanntlich wieder.
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